Akkuschrauber reparieren leicht gemacht
Ein defekter Akkuschrauber muss nicht zwangsläufig im Müll landen. Mit dem richtigen Know-how und etwas handwerklichem Geschick können Sie viele gängige Probleme selbst beheben und Ihrem treuen Helfer ein zweites Leben schenken. In dieser ausführlichen Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie die häufigsten Defekte an Ihrem Akkuschrauber diagnostizieren und reparieren können. Sie sparen nicht nur Geld, sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung von Elektroschrott.
Empfohlene Produkte zu Akkuschrauber
Häufige Probleme beim Akkuschrauber erkennen und beheben
Bevor Sie mit der Akkuschrauber Reparatur beginnen, ist es wichtig, das Problem genau zu identifizieren. Zu den häufigsten Defekten gehören schwächelnde Akkus, defekte Schalter, abgenutzte Kohlebürsten oder Probleme mit dem Getriebe. Eine präzise Diagnose hilft Ihnen, gezielt vorzugehen und unnötige Eingriffe zu vermeiden.
Wenn Ihr Akkuschrauber nicht mehr die gewohnte Leistung bringt, ist oft der Akku für Akkuschrauber die Ursache. Nach einigen Jahren lässt die Akkuleistung naturgemäß nach. Aber auch andere Komponenten wie Schalter, Motor oder Getriebe können den Geist aufgeben. Im Folgenden zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie diese Probleme selbst beheben können.
Die richtige Vorbereitung für die Akkuschrauber Reparatur
Eine erfolgreiche Reparatur beginnt mit der richtigen Vorbereitung. Sorgen Sie für einen aufgeräumten Arbeitsplatz mit ausreichend Beleuchtung. Legen Sie sich außerdem folgende Werkzeuge und Materialien bereit:
- Ein Präzisionsschraubendreher-Set mit verschiedenen Bits
- Ein Multimeter zur Spannungsmessung
- Kontaktspray für elektrische Verbindungen
- Feinmechanikerfett für das Getriebe
- Eventuell benötigte Akkuschrauber Ersatzteile (Akku, Schalter, Kohlebürsten etc.)
Wichtig: Entfernen Sie vor Beginn der Reparatur unbedingt den Akku aus dem Gerät, um Kurzschlüsse oder Verletzungen zu vermeiden. Notieren Sie sich zudem die genaue Position der Teile beim Auseinanderbauen, am besten mit Fotos, um später alles korrekt wieder zusammensetzen zu können.
Empfohlene Produkte zu Akkuschrauber Ersatzteile
Empfohlene Produkte zu Multimeter
Schritt 1: Akkuprobleme diagnostizieren und beheben
Der Akku ist oft die erste Verschleißquelle bei einem Akkuschrauber. Wenn Ihr Gerät schnell an Leistung verliert oder sich nicht mehr aufladen lässt, liegt hier wahrscheinlich das Problem. Mit einem Akku-Tester können Sie die Spannung überprüfen. Ein gesunder Akku sollte die auf dem Typenschild angegebene Spannung (meist 12V, 18V oder 20V) liefern.
Empfohlene Produkte zu Akku Tester
Bei vielen modernen Akkuschraubern können Sie den Akku einfach austauschen. Achten Sie beim Kauf eines Ersatzakkus auf die Kompatibilität mit Ihrem Modell. Bei älteren Geräten mit fest verbauten Akkus ist die Reparatur komplexer, aber machbar: Öffnen Sie vorsichtig das Akkugehäuse und identifizieren Sie die verbauten Akkuzellen. Diese können Sie bei Bedarf einzeln oder als komplettes Pack ersetzen.
In unserem Artikel „Original oder Nachbau – Die Ersatzteilwahl“ finden Sie wertvolle Hinweise zur Auswahl der richtigen Ersatzteile, was besonders bei Akkus wichtig ist, um Kompatibilität und Sicherheit zu gewährleisten.
Schritt 2: Defekte Schalter reparieren
Ein weiteres häufiges Problem bei Akkuschraubern sind defekte Schalter. Wenn Ihr Gerät nur sporadisch funktioniert oder der Drehzahlregler nicht mehr richtig reagiert, könnte der Schalter die Ursache sein. Um diesen zu reparieren, gehen Sie wie folgt vor:
Öffnen Sie vorsichtig das Gehäuse Ihres Akkuschraubers, indem Sie alle sichtbaren Schrauben lösen. Meist befinden sich diese unter Aufklebern oder Gummieinlagen. Sobald das Gehäuse geöffnet ist, lokalisieren Sie den Schalter, der üblicherweise direkt hinter dem Auslöser sitzt. Überprüfen Sie die Kontakte auf Verschmutzung oder Korrosion. Oft können Sie das Problem bereits mit etwas Kontaktspray beheben.
Empfohlene Produkte zu Kontaktspray Elektronik
Bei irreparablen Schäden muss der Schalter ausgetauscht werden. Lösen Sie vorsichtig die Kabelverbindungen, notieren Sie deren Position oder machen Sie Fotos zur Dokumentation. Setzen Sie dann den neuen Schalter ein und verbinden Sie die Kabel wieder in der gleichen Anordnung. Achten Sie darauf, dass die Kabel nicht eingeklemmt werden, wenn Sie das Gehäuse wieder schließen.
Schritt 3: Motor und Kohlebürsten überprüfen
Wenn Ihr Akkuschrauber unrund läuft, während des Betriebs Funken sprüht oder an Leistung verliert, könnten abgenutzte Kohlebürsten die Ursache sein. Die Kohlebürsten stellen den elektrischen Kontakt zum rotierenden Teil des Motors (Kommutator) her und nutzen sich im Laufe der Zeit ab.
Zur Überprüfung öffnen Sie das Gehäuse und lokalisieren den Motor. Die Kohlebürsten befinden sich meist in kleinen Halterungen seitlich am Motor. Entnehmen Sie diese vorsichtig und prüfen Sie deren Länge. Sind sie deutlich abgenutzt (kürzer als etwa 5 mm), sollten sie ersetzt werden.
Beim Kauf von Ersatz-Kohlebürsten achten Sie auf die genaue Passform für Ihr Modell. Nach dem Austausch sollten Sie auch den Kommutator reinigen, um optimalen Kontakt zu gewährleisten. Verwenden Sie dafür feines Schleifpapier oder einen speziellen Kommutator-Reiniger.
Mehr Informationen zum Thema Kohlebürsten und deren Austausch finden Sie in unserem Artikel „Neues Leben für müde Elektromotoren„, der detailliert auf die Motorenwartung eingeht.
Schritt 4: Getriebeschäden beheben
Wenn Ihr Akkuschrauber ungewöhnliche Geräusche macht oder die Kraftübertragung nicht mehr optimal funktioniert, könnte das Getriebe beschädigt sein. Getriebeschäden äußern sich oft durch ein ratterndes oder mahlendes Geräusch während des Betriebs.
Öffnen Sie das Gehäuse und lokalisieren Sie das Getriebe, das sich zwischen Motor und Bohrfutter befindet. Überprüfen Sie die Zahnräder auf abgebrochene Zähne oder übermäßigen Verschleiß. Entfernen Sie altes Fett und reinigen Sie alle Komponenten gründlich.
Bei beschädigten Zahnrädern müssen diese ausgetauscht werden. Besorgen Sie passende Ersatzteile vom Hersteller oder einem Fachhandel. Beim Zusammenbau tragen Sie frisches Getriebefett auf, um optimale Schmierung zu gewährleisten und die Lebensdauer des reparierten Getriebes zu verlängern.
Empfohlene Produkte zu Getriebefett
Schritt 5: Probleme mit dem Bohrfutter beheben
Ein weiteres häufiges Problem bei Akkuschraubern ist ein ausgeschlagenes oder festsitzendes Bohrfutter. Dies kann dazu führen, dass Bits verrutschen oder sich nicht mehr richtig einspannen lassen.
Bei den meisten Modellen lässt sich das Bohrfutter durch Lösen einer Sicherungsschraube (oft mit Linksgewinde!) im Inneren des Futters entfernen. Diese Schraube ist häufig durch das geöffnete Futter zugänglich. Nach dem Lösen können Sie das Bohrfutter abdrehen, meist gegen den Uhrzeigersinn.
Das neue Bohrfutter für Akkuschrauber wird in umgekehrter Reihenfolge montiert. Achten Sie darauf, die Sicherungsschraube gut festzuziehen, damit sich das Futter im Betrieb nicht löst.
Tipps zur Wartung und Vorbeugung von Defekten
Um kostspielige Reparaturen zu vermeiden, sollten Sie Ihren Akkuschrauber regelmäßig warten. Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie die Lebensdauer Ihres Werkzeugs deutlich verlängern:
Akku-Pflege: Laden Sie den Akku nie komplett leer und vermeiden Sie eine Tiefentladung. Moderne Lithium-Ionen-Akkus sollten idealerweise bei 20-80% Ladung gelagert werden. Vermeiden Sie außerdem extreme Temperaturen, da diese die Akkuleistung beeinträchtigen.
Regelmäßige Reinigung: Entfernen Sie regelmäßig Staub und Schmutz aus Lüftungsschlitzen und vom Getriebe. Verwenden Sie dazu Druckluft oder einen Pinsel. Besonders nach Arbeiten in staubiger Umgebung ist eine gründliche Reinigung wichtig.
Schmierung: Tragen Sie in regelmäßigen Abständen etwas Maschinenöl oder Feinmechanikerfett auf bewegliche Teile auf. Das reduziert den Verschleiß und sorgt für reibungslosen Betrieb.
Richtige Lagerung: Bewahren Sie Ihren Akkuschrauber an einem trockenen Ort bei moderaten Temperaturen auf. Extreme Hitze oder Kälte können sowohl den Akku als auch Kunststoffteile beschädigen.
Wann lohnt sich die Reparatur des Akkuschraubers?
Die Entscheidung, ob sich eine Reparatur lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab. Bei hochwertigen Markenwerkzeugen ist eine Reparatur meist sinnvoll, während bei günstigen Modellen der Neupreis manchmal unter den Reparaturkosten liegt. Berücksichtigen Sie folgende Aspekte:
Verfügbarkeit von Ersatzteilen: Für Premium-Marken wie Bosch, Makita oder DeWalt sind Ersatzteile oft leicht erhältlich, während es für No-Name-Produkte schwieriger sein kann, passende Teile zu finden.
Kostenvergleich: Stellen Sie die Kosten für Ersatzteile und Ihr Zeitinvestment dem Preis eines neuen Geräts gegenüber. Bedenken Sie auch den ökologischen Aspekt – eine Reparatur ist fast immer umweltfreundlicher als eine Neuanschaffung.
Eigene Fähigkeiten: Seien Sie ehrlich bezüglich Ihrer handwerklichen Fähigkeiten. Komplexere Reparaturen wie Motorwicklungen sollten Profis überlassen werden.
Fazit: Selbstreparatur spart Geld und schont die Umwelt
Die Reparatur eines Akkuschraubers ist in vielen Fällen mit etwas Geschick und den richtigen Werkzeugen selbst durchführbar. Sie sparen nicht nur Geld, sondern leisten auch einen Beitrag zur Reduzierung von Elektroschrott und schonen wertvolle Ressourcen.
Mit unserer Anleitung können Sie häufige Probleme wie schwache Akkus, defekte Schalter, abgenutzte Kohlebürsten oder Getriebeschäden selbst beheben. Investieren Sie in qualitativ hochwertige Ersatzteile und nehmen Sie sich die Zeit, sorgfältig zu arbeiten.
Bedenken Sie jedoch: Bei komplexen elektrischen Problemen oder wenn Sie sich unsicher fühlen, ist es ratsam, einen Fachmann zu konsultieren. Sicherheit geht immer vor, besonders bei elektrischen Geräten.
Haben Sie bereits Erfahrung mit der Reparatur von Akkuschraubern oder anderen Elektrowerkzeugen? Teilen Sie Ihre Tipps und Tricks in den Kommentaren – wir freuen uns auf Ihren Beitrag zur Werkzeug-Community!







