Defekte Werkzeuge wieder nutzbar machen
img_6921fa7fd9df7.png

Gehäuserisse reparieren leicht gemacht

Wer kennt es nicht: Ein kleiner Sturz oder ein versehentlicher Stoß und schon hat das Gehäuse des Lieblingswerkzeugs einen Riss. Oft bedeutet das nicht das Ende des Geräts, denn mit dem richtigen Wissen und Werkzeug lassen sich Gehäuserisse reparieren und das Werkzeug wieder voll einsatzfähig machen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie mit verschiedenen Techniken und Materialien Gehäuserisse selbst beheben können – ganz ohne teure Neuanschaffung.

Warum sich die Reparatur von Gehäuserissen lohnt

Bevor wir in die Details der Gehäuserisse-Reparatur einsteigen, ist es wichtig zu verstehen, warum sich die Mühe überhaupt lohnt. Hochwertige Elektrowerkzeuge und andere Geräte sind eine Investition. Wenn das Gehäuse beschädigt ist, bedeutet das nicht automatisch, dass die Elektronik oder Mechanik beeinträchtigt wurde. Durch eine fachgerechte Reparatur des Gehäuses können Sie:

  • erhebliche Kosten für Neuanschaffungen sparen
  • die Lebensdauer Ihrer Werkzeuge verlängern
  • einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten
  • die Funktionalität und Sicherheit wiederherstellen

Gerade bei Akkugeräten ist ein intaktes Gehäuse besonders wichtig, da es nicht nur zum Schutz der Elektronik dient, sondern oft auch sicherheitsrelevante Funktionen erfüllt. Ein gerissenes Gehäuse kann die Stabilität beeinträchtigen oder scharfe Kanten verursachen, die bei der Nutzung gefährlich werden können.

Materialien und Werkzeuge zur Gehäusereparatur

Um Gehäuserisse effektiv zu reparieren, benötigen Sie die richtigen Materialien und Werkzeuge. Je nach Material des Gehäuses und Art des Schadens kommen unterschiedliche Lösungen in Frage:

Für Kunststoffgehäuse:

Die meisten modernen Werkzeuggehäuse bestehen aus verschiedenen Kunststoffarten. Für deren Reparatur eignen sich besonders:

Zweikomponenten Kunststoffkleber: Diese Kleber bestehen aus Harz und Härter, die erst bei der Anwendung vermischt werden. Sie bieten eine außerordentlich starke Verbindung und eignen sich hervorragend für stark belastete Bereiche.

Epoxidharz: Besonders geeignet für größere Risse und Brüche, da es nach dem Aushärten sehr stabil ist und sogar Lücken füllen kann.

Kunststoff Schweißgerät: Für Profis oder ambitionierte Heimwerker. Hiermit können Sie Kunststoffteile tatsächlich „verschweißen“, was besonders bei thermoplastischen Kunststoffen eine dauerhafte Lösung bietet.

Empfohlene Produkte zu Kunststoff Schweißgerät

160W Kunststoff Schweißgerät Stoßstangen – R…
29,00 €
⭐ 4.5 von 5 Sternen
220W Kunststoff Schweißgerät 2 in 1 Stoßstan…
32,00 €
⭐ 4.4 von 5 Sternen
16,00 €
⭐ 4.6 von 5 Sternen
220W Kunststoff Schweißgerät 2-in-1 Auto Kuns…
34,00 €
⭐ 4.4 von 5 Sternen

Sekundenkleber Gel: Für kleine, schnelle Reparaturen. Die Gel-Variante läuft nicht so leicht und ist daher besser zu kontrollieren.

Zusätzliche Hilfsmittel:

Neben den Klebstoffen selbst benötigen Sie für eine professionelle Reparatur:

Schleifpapier in verschiedenen Körnungen: Zum Anrauen der Klebeflächen und zum Nachbearbeiten der Reparaturstelle.

Entfetter: Um die Reparaturstelle gründlich zu reinigen.

Schutzhandschuhe: Viele der verwendeten Chemikalien können Hautreizungen verursachen.

Verstärkungsband: Bei größeren Rissen kann ein Verstärkungsband aus Gewebe oder Glasfaser die Stabilität der Reparatur erhöhen.

Schritt-für-Schritt Anleitung zum Reparieren von Gehäuserissen

Eine erfolgreiche Gehäusereparatur erfordert Sorgfalt und Geduld. Folgen Sie dieser Anleitung für optimale Ergebnisse:

1. Vorbereitung des Geräts

Bevor Sie mit der eigentlichen Reparatur beginnen, müssen Sie das Gerät vorbereiten:

Sicherheit geht vor: Entfernen Sie bei Elektrogeräten unbedingt den Akku oder ziehen Sie den Netzstecker. Bei Akkugeräten sollten Sie wenn möglich das komplette Gehäuse öffnen und die Elektronik entfernen oder zumindest schützen.

Nehmen Sie sich Zeit für eine gründliche Reinigung der betroffenen Stelle mit einem Entfetter. Fett, Staub und Schmutz können die Haftung des Klebstoffs erheblich beeinträchtigen.

Untersuchen Sie den Riss genau: Wie tief geht er? Sind Teile abgebrochen? Je nach Ausmaß des Schadens müssen Sie Ihre Reparaturmethode anpassen.

2. Vorbereitung der Bruchstelle

Für eine optimale Haftung des Klebstoffs ist die richtige Vorbereitung entscheidend:

Rauen Sie die zu klebenden Flächen mit feinem Schleifpapier leicht an. Dies vergrößert die Oberfläche und verbessert die Haftung.

Bei sehr glatten Kunststoffen wie ABS kann ein spezieller Kunststoff-Primer die Haftung verbessern.

Wenn möglich, bohren Sie an den Enden des Risses kleine Löcher (ca. 2mm). Dies verhindert, dass der Riss weiterläuft – eine Technik, die auch bei Rissen in Autoscheiben angewendet wird.

3. Anwendung des Klebstoffs

Je nach gewähltem Klebstoff variiert die Anwendung:

Bei Zweikomponentenklebern mischen Sie die Komponenten gemäß den Herstellerangaben. Tragen Sie den Kleber dann mit einem kleinen Spatel auf beide Seiten der Bruchstelle auf.

Für Epoxidharz gilt dasselbe Prinzip. Bei größeren Rissen können Sie das Harz in mehreren Schichten auftragen, wobei jede Schicht erst aushärten sollte, bevor die nächste aufgetragen wird.

Bei Verwendung eines Kunststoff-Schweißgeräts erhitzen Sie beide Seiten des Risses und fügen sie zusammen, während der Kunststoff noch weich ist. Manchmal wird zusätzlich ein passender Schweißdraht verwendet, um die Verbindung zu verstärken.

Mit Sekundenkleber arbeiten Sie am besten punktuell und sehr sparsam, da zu viel Kleber die Reparatur unschön machen kann.

4. Fixierung und Aushärtung

Nach dem Auftragen des Klebstoffs:

Fügen Sie die Bruchstücke exakt zusammen und fixieren Sie sie mit Klammern, Schraubzwingen oder Klebeband.

Bei komplexen Rissen kann es helfen, das Gerät in einer Sandkiste zu positionieren, um es in der richtigen Position zu halten, während der Kleber aushärtet.

Beachten Sie unbedingt die vom Hersteller angegebene Aushärtezeit. Geduld zahlt sich hier aus – eine vorzeitige Belastung kann die gesamte Reparatur zunichte machen.

Wenn Sie mehr über verschiedene Reparaturmethoden für Gehäuse erfahren möchten, lesen Sie auch unseren Artikel „Defekte Gehäuse erfolgreich ausbessern„, in dem wir weitere Techniken vorstellen.

5. Nachbearbeitung der Reparaturstelle

Nach vollständiger Aushärtung des Klebstoffs können Sie die Reparaturstelle nachbearbeiten:

Überschüssigen Klebstoff vorsichtig mit einem scharfen Bastelmesser oder einem feinen Schleifpapier entfernen.

Für eine optisch ansprechende Reparatur können Sie die Stelle mit immer feinerem Schleifpapier (bis zu 1000er Körnung) glätten und anschließend mit einer Kunststoff-Politur behandeln.

Bei farbigen Gehäusen kann ein passender Kunststofflack die Reparaturstelle optisch kaschieren.

Spezialfall: Reparatur von Akkugehäusen

Besondere Vorsicht ist bei der Reparatur von Akkugehäusen geboten. Hier geht es nicht nur um die Funktionalität, sondern auch um die Sicherheit:

Lithium-Ionen-Akkus dürfen niemals beschädigt werden. Bei der Reparatur eines Akkugehäuses sollten Sie den eigentlichen Akku entfernen und separat aufbewahren.

Achten Sie darauf, dass nach der Reparatur alle Kontakte noch richtig positioniert sind und keine Kurzschlüsse entstehen können.

Verwenden Sie für Akkugehäuse nur nicht-leitende Klebstoffe, um elektrische Probleme zu vermeiden.

Wann ist professionelle Hilfe gefragt?

So praktisch Selbstreparaturen auch sind, gibt es Grenzen für den Heimwerker. In folgenden Fällen sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen:

Bei komplexen Brüchen, insbesondere wenn sie sicherheitsrelevante Bereiche wie den Handgriff einer Kettensäge betreffen.

Wenn das Gerät nach der Reparatur ungewöhnliche Geräusche macht oder sich übermäßig erhitzt.

Bei Geräten, die unter extremer Belastung stehen oder deren Sicherheit von einem intakten Gehäuse abhängt.

Wenn das Gehäuse so stark beschädigt ist, dass eine Reparatur nicht mehr sinnvoll erscheint, lohnt sich oft der Kauf eines Ersatzgehäuses oder die Kontaktaufnahme mit dem Hersteller bezüglich Ersatzteilen.

Fazit: Gehäuserisse reparieren spart Geld und Ressourcen

Die Reparatur von Gehäuserissen ist in vielen Fällen eine lohnende Alternative zum Neukauf. Mit den richtigen Materialien, etwas Geschick und Geduld können Sie die Lebensdauer Ihrer Werkzeuge deutlich verlängern. Neben der Kostenersparnis leisten Sie damit auch einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung.

Denken Sie daran: Die beste Reparatur ist die, die Sie nie durchführen müssen. Ein sorgsamer Umgang mit Ihren Werkzeugen, die Verwendung passender Werkzeugkoffer und regelmäßige Wartung können Gehäuseschäden von vornherein vermeiden.

Mit diesen Tipps und Anleitungen sind Sie bestens gerüstet, um kleine bis mittlere Gehäuseschäden selbst zu beheben und Ihren Werkzeugen ein zweites Leben zu schenken. Haben Sie bereits Erfahrungen mit der Reparatur von Gehäuserissen gemacht? Teilen Sie Ihre Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren!

+ Welcher Kleber eignet sich am besten für die Reparatur von Gehäuserissen bei Elektrowerkzeugen?
+ Wie repariere ich einen Riss im Akkugehäuse meines Werkzeugs sicher?
+ Was brauche ich alles, um Gehäuserisse selbst zu reparieren?
+ Wie kann ich verhindern, dass ein Riss im Gehäuse weiterläuft?
+ Wie lange muss der Kleber bei einer Gehäusereparatur aushärten?
+ Kann ich ein Kunststoffgehäuse auch ohne Kleber reparieren?
+ Wie bereite ich die Bruchstelle richtig vor dem Kleben vor?
+ Wie bekomme ich die Reparaturstelle optisch schön hin?
+ Lohnt sich die Reparatur eines Gehäuserisses oder sollte ich lieber ein neues Gerät kaufen?
+ Was muss ich bei stark belasteten Bereichen wie Griffen beachten?

Autor

No data was found

Schlagwörter

Neueste Artikel

Aufbewahrung
Wetterfester Schutz für Gartenwerkzeug
Ersatzteile finden
Die besten Quellen für Werkzeugteile
Adapter & Übergänge
Werkzeugsysteme flexibel verbinden
Akku-Lagerung
Energiespeicher optimal schonen und pflegen
Werkzeug-Koffer
Alles für dein Heimwerker-Projekt griffbereit
Schalter reparieren
Elektrogeräte mit neuem Leben

Passende Amazon Produkte